Regie und Drehbuch: Jean Rollin. Musik: Yvon Gerault, Francois Tusques. Kamera: Guy Leblond, Antoine Harispe. Darsteller: Solange Pradel, Bernard Letrou, Catherine Deville, Ursule Pauly, Marquis Polho, Louise Horn, Doc Moyle, Don Burhans, Jacqueline Sieger, Nicole Romain, Jean Rollin u.a.
Inhalt: Im ersten Teil des Films bekommt der Psychologe Thomas einen kniffligen Fall: Er soll vier junge Frauen von ihrem Wahn befreien, sie seien Vampire. Thomas' Begleiter, das Pärchen Mark und Brigitte, sind von diesem Vorhaben nicht sonderlich begeistert. Als dann auch noch Brigitte stirbt rastet Mark völlig aus. Er macht die "Vampir"-Frauen für ihren Tod verantwortlich und will sich rächen. Ein wütender Mob will unterdessen das Schloss der Frauen stürmen. Auf dem Strand in der Nähe des Schlosses kommt es zum Showdown.
Danach beginnt der zweite Teil des Films, der sich um einen verschwörerischen Kult der Vampire dreht, welcher von einer skrupellosen Königin angeführt wird...
Zwei Szenen:
Fazit:
Jean Rollin ist bekannt für seine extravaganten Vampir-Filme, besonders in den 70ern. Sein wohl bekanntester Film ist "The Living Dead Girl" auch bekannt unter "Lady Dracula". "The Rape of the Vampire" war sein erster Kinofilm und er besteht im Grunde aus 2 Kurzfilmen: "Le Viol du Vampire" und "Le Femmes Vampires". Gleich am Anfang wird man mit dem Untertitel "Ein Drama in zwei Akten" auf diese Besonderheit hingewiesen. Gleich vorweg, es ist kein typischer Vampirfilm aber zugleich doch wieder einer. Rollin lässt die typischen Vampirmerkmale weg, und zeigt dennoch ein paar. Der Film, komplett in schwarzweiß, strahlt eine eigenartige aber fesselnde Atmosphäre aus. Es gibt viele Passagen die ohne Dialog auskommen und in denen "nur" die Bilder und die musikalische Untermalung diverser Klangfragmente (anders kann man die Musik in diesem Film nicht beschreiben) den Film bestimmen. Aber das gefällt mir sehr gut! Fernab jeden Mainstreams schafft es Rollin tolle Bilder zu kreieren, die einen in seinen Bann ziehen. Allerdings ist die Geschichte nur eine Nebensache für den Regisseur. Es tauchen Charaktere auf, deren Handlungsstrang erst gegen Ende wieder weiter erzählt wird. Wenn man nicht aufpasst, verliert man dadurch leicht den Faden. Ich würde sogar sagen, dass es sich hier um einen leicht kafkaesken, avantgardistischen und mit surrealen Bildern gespickten Vampirfilm handelt. Sogar die Dialoge versprühen einen leichten poetischen Touch. Garniert wird das alles mit wirklich hübschen Vampir-Damen!
Als Klassiker des Genres ein richtig toller Film, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Aber hat man eine Abneigung gegen Vampirfilme, die Filme des Jean Rollin oder kann gar generell nichts mit der Filmkunst unserer Nachbarn aus Frankreich anfangen, sollte man einen Bogen um diesen Film machen. Es zeigt aber eines auf jeden Fall: Europa hatte wirklich sehr gute und interessante Genre-Regisseure in den 60er, 70er und 80er Jahren zu bieten: Mario Bava, Dario Argento und eben dieser Jean Rollin! Um nur mal drei zu nennen...
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